Mit der Leine spazieren gehen ist ja eigentlich oft das Selbe, ob ich 1.5m, 5m oder 10m Leine zur Verfügung habe. Oder sollte es zumindest sein.
Wie bringe ich meinem Hund jedoch bei, mich nicht hinter sich her zu ziehen?
Dazu müssen wir einige Dinge bedenken.
Erstens ist es für den Hund absolut keine Selbstverständlichkeit, an der Leine zu gehen. Also für ihn nicht nur völlig unsinnig, sondern auch noch mühsam, da die Leine ihn in seinen Freiheiten einschränkt.
Jedoch ist es wichtig dass wir mit der Leine keine negativen Gefühle vermitteln.
Eine Leine sollte Sicherheit geben.
Sie sollte dem Hund mitteilen dass der Spass kein Ende hat sondern neue Möglichkeiten schafft.
Und das Leinelaufen sollte respektvoll stattfinden. Ich möchte nicht dass mein Hund an mir rumzerrt, also zerre ich auch nicht an ihm.
Wie also verhindere ich das der Hund zieht?
Dazu muss ich mir die Frage stellen; WIESO zieht der Hund überhaupt?
Die Antwort darauf ist meist dieselbe.
Ziehen an der Leine ist auftrainiert. Der Hund hat nie gelernt wie man an der Leine läuft.
Meist wird versucht das unerwünschte Verhalten zu unterbrechen, dies funktioniert dann vielleicht solange bis man wieder losläuft und schwupps ist der Hund wieder vorne und zieht weiter. Absolut ärgerlich!!! Auch für den Hund. Denn dieser hat gelernt, wenn ich ziehe geht es vorwärts.
Wie das?
Habt ihr euch schon mal darauf geachtet, wie viele Schritte ihr (während die Leine gespannt ist) mitläuft? Sind es nur zwei drei, manchmal auch zehn oder auch mal hundert? Oder nur bis die Wiese kommt wo Hund von der Leine gelassen werden kann um endlich frei zu sein. Oder gehört er zu der Sorte die fast den ganzen Spaziergang das Gefühl haben, ihr Mensch ist wohl einfach ein bisschen Lauffaul, dann ziehen wir ihn den ganzen Weg.
Stellt euch diese Frage und beobachtet euch selbst, noch besser, zählt einmal die Schritte.
Und jetzt kommts.
JEDER SCHRITT IST EINE BELOHNUNG!
Lasst euch das mal durch den Kopf gehen.
Und dann fragt euch wieviel Belohnt ihr euren Hund für gewünschtes Verhalten?
Eine Trainerin von mir hat mal gesagt.
Einmal ist keinmal.
Zweimal eine Tendenz.
Dreimal ist die Regel.
Natürlich kann es vorkommen dass der Hund oder auch wir mal in den Zug geraten. Jedoch sollte es nie zur Regel werden.
Das Training beginnt schon beim verlassen der Tür.
Belohnt so viel wie nur möglich gewünschtes Verhalten.
Zeigt eurem Hund was ihr von ihm wünscht und belohnt dies grosszügig.
Dazu müsst ihr euch im Vorraus auch Gedanken machen wie dies aussehen soll.
Z.B. sollte die Leine immer durchhängen und nicht gespannt sein.
Oder der Hund soll neben mir gehen, dann Markere und belohne ich wenn sein Vorderlauf auf Höhe von meinem Bein ist.
Bei der Schleppleine, im Freilauf ist es dann dasselbe.
Ich überlege, wie sollte es aussehen und wo sind meine Belohnungspunkte.
Auch muss ich mir überlegen wo meine Belohnungspunkte enden.
Desshalb geb ich meinem Hund Signale die ihm helfen. Eine Schleppleine die nicht immer die gleiche Länge hat ist verwirrend. Hier ist unser taktiles Signal das Abheben der Leine vom Boden. Dieses Gefühl ist gut spürbar, auch für mich. Denn die Leine muss ja in beide Richtungen funktionieren. Und es bleibt genügend Zeit um zu reagieren, bevor Zug entsteht.
Der Hund lernt dies meist sehr schnell und korriegiert sich dann von selbst.
Diesen Moment dürfen wir nicht verpassen und auch wertschätzen.
Unsere Vorstellungen sind für den Hund nicht selbstverständlich und müssen sich lohnen damit sie in die Tat umgesetzt werden.
Ich hoffe ich konnte mit dem Eintrag ein paar Fragen beantworten. Natürlich kommen beim Training noch weitere Aspekte hinzu. Auch gibt es nicht die "eine Methode".
Es ist ein ausprobieren und aufeinander eingehen. Denn nur gemeinsam kommt ihr zum Ziel.
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Sile (Montag, 23 Oktober 2017 19:36)
En gueti idee,ech känne mech met hönd ned guet us (en chatz hann ech).aber tönt intressant,secher enn gueti sach.ech hoffe das sech vell hondepsetzer dünd i loge.vell spass